Es ist wieder geschehen. Die Badewanne hat angegriffen. Sogar Beweisfotos gibt es. Auf dem ersten spaziert Phoebe noch ganz gelassen auf dem Wannenrand neben einer spiegelglatten Wasserfläche entlang. Schon auf dem nächsten Bild sieht der geneigte Betrachter zwei riesige Augen mit wenig Phoebe drum herum, daneben die Wanne mit sehr bewegtem Wasserspiegel.
Das Tierchen wollte nur einen kleinen Schluck nehmen, als ihm plötzlich das Wasser entgegen kam. Wie Phoebe es geschafft hat doch noch halbwegs trocken neben der Wanne zu landen ist mir völlig schleierhaft. Eine halbe Stunde später ereilte Paulinchen ein ähnliches Schicksal. Bis zu den Schultern ist sie versunken, bis sie auf mein rettendes Bein traf. Das Bein wurde von allen verfügbaren Krallen und das Paulinchen von einer großen Verschrecklichkeit ergriffen. Hoffentlich sind die Verletzungen der empfindsamen Katzenseele weniger tief, als die meiner Haut. In warmem Wasser gestaltet sich Blutstillung übrigens schwierig.
Ärgernisse für Paulinchen sind überhaupt recht häufig mit Blutungsgefahr für mich verbunden. Die Beinchen sind immer noch nicht lang genug für den souveränen Sprung auf die Arbeitsplatte in der Küche. Vom Mülleimer aus kann sie allerdings inzwischen hinaufsehen und –fassen. Das geht am besten, wenn sie sich zur Stabilisierung an meinen Schenkeln festhält. Leider neigt sie dazu sich in ihrer Erregung auch noch hochzuziehen. Da ist es doch weniger schmerzhaft sie auf meine Schulter zu setzen. Sie versucht nur noch selten von der Schulter auf die Arbeitsfläche zu hopsen, sondern legt sich recht friedlich wie ein Schal um meinen Hals und sieht zu was ich mache. Sehr gesellig und extrem flauschig. Allerdings vermeide ich sorgfältig in solchen Momenten Fleisch zu schneiden. Man weiß ja nie!