Heute gab es gambas al ajillo. Ein extrem aufregendes Gericht. Duftet es doch über Stunden in der Küche nach Fisch, während das Getier auftaut. Alle Miezen waren hoch motiviert beim Abschmecken zu helfen.
Nun habe ich ja inzwischen einige Erfahrung mit diesen flauschigen Gehilfen. Also lagere ich Lebensmittel dieser Art nicht mehr locker zugedeckt auf der Arbeitsfläche. Auch nicht in dem Schrank unter der Spüle, in dem so viel Platz ist. Den kann Paulinchen nämlich öffnen. Ich muss mir schon ein einbruchsicheres Versteck wie Backofen, Hängeschränke oder Kühlschrank suchen. Gesagt, getan. Drei Miezen sahen mit tropfenden Zähnen zu, wie die köstliche Speise im Schrank verschwand. Anton schaute hohlwangig vom Boden hoch, Deele saß jammernd unter dem Hängeschrank, Paulinchen versuche den Einbruch von oben. Aber die Tür bewegte sich nicht.
Irgendwann haben die Mädels wohl aufgegeben, denn es war nur noch Anton da, als der Schrank endlich wieder geöffnet wurde. Sein Glück! Das war seine Chance, das abgestürzte Stückchen zu ergattern. Da lag es nun – aufgetaut, duftend, ungebraten und bereit verspeist zu werden.
Aber man weiß ja nie, was sich hinter solch harmloser Fassade versteckt. Mein Anton geht kein Risiko ein. Also erst einmal testen, ob es noch lebt. Sehr vorsichtig begann er zu pfoteln: Tatz - tatz …. keine Reaktion! Dann mutiger: tatz, tatz, tatz – nimm das! Das kleine Stückchen Fisch rutschte leblos von rechts nach links. Also der Härtetest: hoch in die Luft, volley nehmen und noch einmal. Was soll ich sagen – der Fisch war tot.
Anton freute sich wie toll. Er begann zu miauen und hopste um die Beute, wie ein Indianer um den Marterpfahl. Immer hoch und bei der Landung ein Stückchen über die Fliesen rutschen. Zwischendurch den Fisch beschnüffeln und wieder los – Jippiiiieeeh!
Schließlich war es an der Zeit zu kosten. Die Beute auf die Kralle gespießt, wurde erst einmal ausgiebig geleckt. Dann der erste köstliche Bissen. Anton war begeistert! Wieder lag der Fisch am Boden und Antonchen tanzte. Als das letzte Stückchen verschwand, waren wohl zehn Minuten vergangen. Mein Kater bedankte sich bei mir mit Kopfstößen und rannte Achten um meine Beine. Wundervoll!!!
Leider bekommt Anton nur selten Gelegenheit, sein Essen derartig zu feiern. Meistens kommt Deele angerannt und klaut es ihm. Schade!